Glas ist Glas? Von wegen …

Bevor wir endlich im März 2023 die Pforten für unsere Gäste öffnen können, haben Andrea und ich noch einiges vorzubereiten. Ich muss gestehen – es ist viel Arbeit, die kaum einer sehen wird, aber es macht richtig Spaß und die Vorfreude wächst ...
An einem Vormittag im November hatten wir wieder einen interessanten Termin auf unserem Weingut: Herrn Niederberger vom Glashersteller Riedel und dabei hatte er eine ganze Kofferraumladung unterschiedlichster Glasvariationen, um UNSERE Glasserie für das Restaurant zu finden.

Man lernt tatsächlich nie aus!

Ich kann nur sagen – dachten wir anfangs, wir schauen uns ein paar Gläser an und entscheiden uns für was Schickes, so wurden wir eines Besseren belehrt. Sowohl für Andrea als auch mich war das wieder einmal ein sehr spannender und lehrreicher Entscheidungsprozess für die richtige Glasserie.

Erstmal waren wir geplättet, was es so alles beim Thema Glas zu beachten gibt: Welche Glasblasetechniken gibt es? Welche unterschiedlichen Qualitäten entstehen dabei und wie unterstützen sie die Weinsensorik? Welche Qualität bietet Bruchsicherheit? Welche Form und welche Größe ist für welches Getränk optimal? Und vor allem, welches Glas ist für unseren Wein das beste? Benötigen wir beim Dining andere Gläser als auf der Terrasse? Hat die Tischgröße Einfluss auf die Glasserie? Wie spült und poliert man die unterschiedlichen Gläser?

Und plötzlich waren da mehr Fragezeichen als Antworten.

Aber anständig testen muss dennoch sein.

Nach der optischen Erstauswahl unserer Favoriten aus den Häusern Riedel, Gabriel, Schott und Zwiesel wollten wir unsere Favoriten unbedingt dem sensorischen Test unterziehen. Und so luden wir im Weinfachkreis zur Getränkeverkostung zu uns nach Hause und sogar zu einem weiteren Termin in ein befreundetes Weingut ein und machten uns ans testen, degustieren und vergleichen. Auch da durchliefen wir wieder eine enorme Lernkurve – der gleiche Wein schmeckt und riecht völlig anders aus unterschiedlichen Gläsern. Ich meine jetzt nicht ein Riesling aus einem Grappa-, sondern aus einem Weißweinglas … Je nach Hersteller, Größe, Form und Schliff gab es enorme Diskrepanzen. Letztendlich trugen wir die Erkenntnisse der Verprobungen durch unsere befreundeten Winzer, Sommeliers und Getränketechnologen zusammen und entschieden uns mit deren Hilfe für UNSER Weinglas.

Soviel kann ich sagen, das für uns schönste Glas war leider nicht das sensorisch Beste für unsere Weine. Wir sind gespannt auf die Meinung unserer Gäste und freuen uns auf das erste gemeinsame Gläschen im März …